Schnupfen
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Nasenlaufen:
Was hinter Schnupfen steckt

Eine Schniefnase ist zwar nervig, doch sie hilft, Krankheitskeime aus dem Körper zu schwemmen. Meistens ist die Ursache eine Erkältung und nach ein paar Tagen wieder vorbei. Doch manchmal ist das Taschentuch auch im Dauereinsatz. 

 

Welche Aufgabe hat Schnupfen?

Die Nase ist die erste Kontroll- und Aufbereitungsstation für die eingeatmete Luft. Über die Nasenschleimhaut wird die einströmende Luft gereinigt, erwärmt und befeuchtet. Das Nasensekret hat die Aufgabe, die Atemwege feucht und geschmeidig zu halten. Das meiste verschlucken wir, ohne es zu bemerken. Wird übermäßig viel Sekret gebildet, hat das eine wichtige Funktion. Über das Sekret werden Krankheitserreger aus dem Körper ausgeschieden. So können sich Viren und Bakterien nicht in den Atemwegen verbreiten und zu Erkrankungen der Nasennebenhöhlen oder zu einer Lungenentzündung führen.

Ursachen

Bei einem Schnupfen entzündet sich die Nasenschleimhaut. Sie wird wund, sondert wässriges oder eitriges Sekret ab und schwillt an. Die Schleimhaut reagiert damit auf unterschiedliche Einflüsse und Reize.

Akuter Schnupfen

Bei einer Erkältung treten meist zwei Schnupfenarten gemeinsam auf: Ein Fließschnupfen ist ein sehr dünnflüssig-wässriger Schnupfen. Beim Stockschnupfen sitzt das Nasensekret fest und führt zu einer behinderten Nasenatmung.

Allergischer Schnupfen

Ein Schnupfen infolge einer Allergie ist meist ein Heuschnupfen. Tritt er saisonal auf, sind oft Pollen und Blütenstaub die Allergene. Ein ganzjähriger allergischer Schnupfen geht vielmals auf Hausstaub, Tierhaare, Schimmelpilze oder allergieauslösende Lebensmittel zurück.

Hormonell bedingter Schnupfen

Verändert sich das Gleichgewicht bestimmter Hormone, etwa der Östrogene, schwellen die Nasenschleimhäute an. Ein typisches Beispiel ist der "Schwangerschaftsschnupfen". Ein hormonell bedingter Schnupfen kann auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten.

Chronischer Schnupfen

Häufige Erkältungen oder die ständige Einwirkung von Reizen (z. B. Ozon, Feinstaub, Abgase, Tabakrauch usw.) können zu einer chronischen Entzündung der Nasenschleimhaut und sehr häufig auch der Schleimhäute in den Nebenhöhlen führen.

Nichtallergischer Schnupfen

Andere ganzjährige Schnupfenbeschwerden ähneln allergischen Symptomen, aber der Arzt kann keine Allergie nachweisen. Asthmatischer Husten kann dazukommen. Häufig haben die Betroffenen auch Nasenpolypen oder reagieren teils heftig auf bestimmte Schmerzmittel. 

Altersnase

Mit zunehmendem Alter erweitern sich die Blutgefäße in der Nase. Die Schleimhäute schwellen leichter an. Deshalb leiden ältere Menschen sehr häufig unter einer ständig zu trockenen Nase oder unter einer vollkommen unkontrolliert, wässrig laufenden „Alterstropfnase“. 

Eine laufende Nase an sich ist medizinisch gesehen zwar harmlos, allerdings kann sie das Leben der Betroffenen stark einschränken. Eine behinderte Nasenatmung kann zu Schlafstörungen wie Schnarchen oder Schlafapnoe führen.

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Bitte gehen Sie zum Arzt, wenn ...

  • Ihr Schnupfen länger als zwei Wochen anhält,
  • grünlicher oder blutiger Ausfluss aus Ihrer Nase kommt,
  • sich dazu Fieber, Kopf- und Gesichtsschmerzen einstellen,
  • nach einer Kopfverletzung Sekret aus der Nase fließt,
  • bei Ihnen dazu noch Atembeschwerden auftreten,
  • Sie schon seit Längerem andauernd husten müssen,
  • Sie sehr oft im Jahr einen akuten Schnupfen bekommen,
  • Sie häufig durch den Mund atmen oder heftig schnarchen,
  • Sie nicht mehr gut riechen und schmecken können.

Diagnose

Zunächst wird geprüft, ob den Schnupfenbeschwerden eine Infektion zugrunde liegt. Art, Häufigkeit, Dauer sowie Intensität der Beschwerden, die Krankengeschichte und eine erste Inspektion der Nase geben oft schon Hinweise. Zur weiteren Abklärung können Allergietests, Blutanalysen sowie eine Endoskopie der Nase folgen.

 

Tipps für eine gesunde Nase

Reizstoffe

Vermeiden Sie Reizstoffe, die Ihre Nasenschleimhäute angreifen, z. B. Tabakrauch, belastende Arbeitsstoffe, verschmutzte Luft.

Luftfeuchtigkeit

Legen Sie sich einen Luftbefeuchter zu. Ausreichende Luftfeuchtigkeit schützt die Schleimhaut vor dem Austrocknen.

Klimaanlagen

Machen Sie einen Bogen um Klimaanlagen. Sie trocknen nicht nur die Nase aus, sie verbreiten auch feinste Partikel und Keime.

Befeuchtendes Nasenspray

Verwenden Sie befeuchtendes Nasenspray. Es erleichtert der Nase die Abwehrarbeit.

Abschwellendes Nasenspray

Nutzen Sie abschwellende Nasensprays nur, wenn es unbedingt nötig ist – und nicht länger als sieben Tage hintereinander.

Trinken

Trinken Sie viel, um die Schleimhäute feucht zu halten.

Starkes Immunsystem

Unterstützen Sie Ihr Immunsystem. Viel Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und regelmäßige Entspannung sind die beste Basis. Kneipp-Anwendungen, Aufenthalte am Meer und gezielter Stressabbau verschaffen Ihnen Extraenergien, um die Abwehrkraft Ihrer Nase fit zu halten.

Mögliche Behandlungsformen

  • lokal, z.B. mit Nasentropfen, Nasenspray
  • medikamentöse Behandlung
  • operative Behandlung
  • Nasenspülungen mit Kochsalzlösung
  • Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen

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