Wer schlecht versteht, hat schlechte Ohren. Heißt es. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn unsere Ohren sind nur dazu da, die akustischen Signale zu empfangen – verarbeitet und »verstanden« werden die Signale jedoch im Gehirn. Ja, manchmal hören unsere Ohren sogar zu viel: etwa in akustisch anspruchsvollen Situationen wie in einem Café oder bei einer Sitzung mit vielen Rednern. Selbst mit Hörgeräten vermögen viel Schwerhörige in solchen Situationen die akustischen Signale kaum zu unterscheiden. Sie hören, aber verstehen kaum. Woran liegt das?

Die Filterfunktion des Gehirns

»In unserem Gehirn besitzen wir unzählige Nervenbahnen, die im Bruchteil einer Sekunde entscheiden, welche Signale aus unseren Ohren wichtig  sind und welche nicht«, erklärt Dr. med. Marc Unkelbach, Facharzt für Ohrenheilkunde. Erst durch diese Filterfunktion seien wir in der Lage, zum  Beispiel in einem Restaurant unsere Gesprächs­partner zu verstehen. Diese Fähigkeit entwickelt unser Gehirn schon früh und baut sie im Verlauf unseres Lebens immer weiter aus – vorausgesetzt, unsere Ohren sind gesund. Liefern diese jedoch aufgrund einer Hörminderung oder eines Hörverlusts immer schwächere Signale, passt sich unser Gehirn dem verminderten Bedarf an. In der Folge verkümmern die Hörfilter, und unser Gehirn »verlernt«, Geräusche zu differenzieren. Genau hier setzt die KOJ-Gehörtherapie an: beim Gehirn statt nur bei den Ohren.

Training fürs Gehirn

Mithilfe des KOJ-Lerncomputers erhalten Betroffene die Möglichkeit, ihre Hörfilter gezielt zu trainieren und zu reaktivieren. Das E-Learning Programm hat der Audiotherapeut Andreas Koj zusammen mit Fachärzten für Ohrenheilkunde, Lerndidaktikern und Programmierern entwickelt. Bis heute haben in über sieben Jahren weit über 20 000 Patienten in drei Ländern die KOJ-Gehörtherapie durchgeführt. 20 bis 40 Tage lang haben sie etwa 45 Minuten täglich zu Hause ihre Hörfilter trainiert. Nebenbei entstanden dabei unzählige Daten, die im KOJ-Institut konsequent zur Optimierung des Trainings genutzt werden. 97 % der Patienten sind am Ende der Therapie mit dem Ergebnis »zufrieden« bis »sehr zufrieden«.

Dabei stellt Andreas Koj klar: »Unsere Gehörtherapie ersetzt kein Hörgerät.« Nur in einem frühen Stadium einer Hörminderung lasse sich das Tragen von Hörgeräten durch ein Training hinauszögern. Doch auch wenn es um die Auswahl oder Optimierung von Hörgeräten geht, bietet das Gehörtraining Vorteile: Der KOJ-Lerncomputer produziert unzählige Daten, die in der Akustik bislang nicht zur Verfügung standen.

»Das Leben hören dank der KOJ-Gehörtherapie«

»Als mir vor drei Jahren mein Ohrenarzt sagte, dass ich bald Hörgeräte tragen sollte, war das ein Schock für mich. War ich wirklich schon so alt? Doch eigentlich waren meine Hörprobleme längst nicht mehr zu leugnen: Ich hörte kaum noch einen Vogel zwitschern, meine Enkeltochter verstand ich nur mit Mühe und gesellige Abende mit Bekannten sagte ich immer häufiger ab – ich war es leid, bei jedem zweiten Satz nachfragen zu müssen.

Dann hörte ich von der KOJ-Gehörtherapie. Es brauchte ein wenig Überwindung, aber dann war ich erleichtert, wie einfach doch letztlich alles war. Der HNO-Facharzt untersuchte meine Hörleistung und erklärte mir mit einfachen Worten, welche Rolle die Ohren und das Gehirn beim Hören und Verstehen spielen. Zudem besprachen wir das weitere Vorgehen.
Einen Monat lang habe ich jeden Tag zu Hause am Küchentisch mit dem kleinen Lerncomputer mein Gehör trainiert. Am Anfang dachte ich ja: Oh Gott, Computer! Aber das KOJ-Lernprogramm war selbst für mich einfach zu bedienen.

Schon nach einigen Tagen stellte ich Fortschritte fest und war erstaunt darüber, was mein Gehör noch alles kann. Dass ich plötzlich wieder viel mehr mitrede und lache, das ist ganz vielen aufgefallen. Die KOJ-Gehörtherapie hat mein Leben verändert, vielen lieben Dank!«

Simone Ludwig (1959), Erzieherin

 

 

Verstehen ist lernbar

7 Fragen an Andreas Koj, Entwickler der KOJ-Gehörtherapie, und Dr. med. Marc Unkelbach, Gründer von HNOmedic.

1. Dr. Unkelbach, was ist das bisherige Problem bei der Behandlung von Schwerhörigkeit?

Jahrelang hatten wir in der HNO das Problem, dass wir Patienten mit Problemen beim Verstehen erst ab einem bestimmten Grad der Schwerhörigkeit zum Hörgeräteakustiker schicken konnten. Das Hörgerät war die bislang einzige Möglichkeit, und das verbessert gerade das Verstehen leider nicht immer in der erwünschten Weise.

2. Und was ist mit dem KOJ-Gehörtraining nun anders?

Die Problematik liegt darin begründet, dass das Hören eben nur zu einem kleinen Teil zum richtigen Verstehen beiträgt, den weitaus größten Teil leistet hier das Gehirn. Hier hat sich das Schweizer KOJ Hearing Research Center in den letzten Jahren mit viel Grundlagen- und klinischer Forschung einen hervorragenden Namen gemacht und nun das KOJ-Gehörtraining in einer Version am Tablet realisiert, sodass die Patienten ihr Verstehen ganz bequem zu Hause trainieren können.

3Herr Koj, wie sind Sie auf die von Ihnen ­entwickelte Gehörtherapie gekommen?

Als Hörgeräteakustiker war ich begeistert von der Innovationskraft der Hörgeräteindustrie, die immer kleinere und leistungsfähigere Hörsysteme erfand. Doch stellte ich im Arbeitsalltag fest, dass trotz aller Innovationen viele Patienten unzufrieden waren. Vor allem in akustisch anspruchsvoller Umgebung verstanden sie auch mit Hörgeräten schlecht. Also wechselte ich 2008 von der Hörgeräteakustik in die Audiotherapie. Nach vielen Feldstudien und Entwicklungen entstand daraus 2013 die KOJ-Gehörtherapie.

4. Was ist das Besondere an der KOJ-Gehörtherapie?

Einzigartig ist, dass wir das Problem des Nichtverstehens an der Wurzel anpacken – und diese liegt im Gehirn. Mithilfe eines Lerncomputers und eines Lernprogramms trainieren unsere Patienten ihre Hörverarbeitung und das Verstehen von Sprache und rehabilitieren so die degenerierten Hörfilter im Gehirn. Die Gehörtherapie ist wie eine klassische Reha, nur dass die Patienten nicht die Muskeln, sondern Synapsen im Gehirn trainieren.
Warum ist diese Filterfunktion so wichtig?  Der Hörfilter im Gehirn ermöglicht es uns, Sprache von Nebengeräuschen zu unterscheiden. Nur deshalb verstehen wir in einem belebten Restaurant, was unser Gesprächspartner sagt, und »überhören« das restliche Geplauder.

5. Dr. Unkelbach, wie läuft eine Gehörtherapie bei Ihnen ab?

Bei einer ersten Konsultation in unserer Praxis finden wir heraus, ob Sie für das Training geeignet sind. Sie bekommen dann für etwa einen Monat
von uns ein modernes Trainingsset mit Tablet und Lautsprechern und ein individuell auf Sie abgestimmtes Trainingsprogramm mit nach Hause,
wo Sie dann idealerweise täglich etwa 30 bis 60 Minuten Ihr Hörverstehen trainieren.

6. Wie hoch sind die Kosten eines KOJ-Gehörtrainings?

Dieses einzigartige Programm zum Entgegenwirken der Folgen einer Hörminderung und zur Steigerung der geistigen Fitness bieten wir zur Einführung für nur 299 € pro Monat an, eine Kostenerstattung durch die gesetzlichen Kassen oder private Versicherungen erfolgt in der Regel nicht.

7. Wie gut sind die Ergebnisse nach dieser Zeit?

Beeindruckend – das Lernprogramm selbst passt sich individuell und aktiv auf jeden Nutzer an, sodass der Patient optimal und effizient in seinem eigenen Tempo trainiert. Weil das Training kurzweilig und unterhaltsam ist, macht das ganze sogar Spaß! Wir überprüfen in Sprachmessungen und mithilfe der Lerndaten die jeweiligen Fortschritte, aber als Nutzer spürt man den Effekt von kognitivem Training meist viel besser: Man hört leichter, schneller, einfacher und sich zu konzentrieren fällt einem leichter.

 

 

Individuelles Behandlungsspektrum

Millionen Nervenzellen in unserem Gehirn entscheiden jede Sekunde, welche gehörten Informationen wir verarbeiten und welche wir ignorieren. Erst so verstehen wir einen bestimmten Gesprächspartner in einer Gruppe von Menschen oder in einem Café. Unsere Ohren sind das wichtigste Sinnesorgan, das wir haben, und der größte Lieferant von Informationen für unser Gehirn. Im Alltag hören wir mehr, als wir in der Summe sehen, riechen, schmecken und fühlen können.

Mit gezieltem KOJ-Gehörtraining Schritt für Schritt zum besseren Gehör:

→ Analyse

Wir analysieren Ihr Gehör und geben Ihnen eine Einschätzung, welchen Hör- und Verständnisbereich Sie mit dem Gehörtraining reaktivieren können.

→ Gehörtraining zu Hause

Mithilfe des Lerncomputers trainieren Sie Ihr Gehör zu Hause jeden Tag – abgestimmt auf Ihre persönlichen Verständnis­probleme, in Ihrem eigenen Tempo. Die KOJ-Gehör­therapie dauert zwischen einer und sieben Wochen, je nachdem, wie stark die ­Beeinträchtigung Ihrer Hör­fähigkeit ist.

→ Fortschritte

Bei HNOmedic sind Sie in guten Händen. Während des gesamten Trainings sind wir an Ihrer Seite. Bei regelmäßigen Checks in unserer Praxis werten wir Ihre Fortschritte aus.

 

Gerne informieren wir Sie ausführlich über dieses Angebot und klären mit Ihnen, wie Sie persönlich vom KOJ-Hörtraining profitieren können. 

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